Leitgedanke: Ihr beobachtet bei einer/einem Teilnehmer*in auffällige Wunden an den Armen oder Beinen. Du vermutetest selbstverletzendes Verhalten durch Ritzen oder Schnippeln.
Kontakt KKJP Schleswig:
044621834852, www.helios-kliniken.de, Friedrich-Ebert-Straße 5, 24837 Schleswig
Bevor etwas passiert
Ein ausführlicher Anmeldebogen zur Gesundheit und eine vorherige ärztliche Untersuchung vor der Freizeit können schon vorher auf die Problematik des Ritzens, beziehungsweise des selbstverletztenden Verhaltens aufmerksam machen.
Klärt im Team, wie ihr mit Selbstverletzenden Verhalten umgehen wollt. Gibt es Regeln dazu?
Zu klärende Fragen könnten zum Beispiel sein:
- Wann erfolgt die Information an die Eltern?
- Unter welchen Voraussetzungen wird Ritzen während der Freizeit toleriert?
- Wer kann seelsorgerische Gespräche anbieten?
Wenn etwas passiert
Die Teilnehmer*in hat sich selbst verletzt. Zunächst solltest du dafür sorgen, dass die Wunde versorgt wird. Je nach Tiefe der Wunde sollte gegebenenfalls ein Arzt aufgesucht werden. Bleib ruhig und mache der/dem Teilnehmer*in keine Vorwürfe. Der Grund für selbstverletzendes Verhalten ist oft ein ungelöstes Problem oder eine schwierige Situation, mit dem der/die Betroffene nicht umgehen kann.
Nachdem etwas passiert
- Informiere dich über selbstverletzendes Verhalten (siehe „Weiterführende Links“)
- Berate Dich mit deinem Team. Klärt, was ihr an Hilfe und Unterstützung geben könnt. Besprecht im Team, was ihr tun wollt, wenn das selbstverletzende Verhalten anhält.
- Selbstverletzendes Verhalten sollte nicht ignoriert werden. Versuche die Teilnehmer*in direkt anzusprechen. Dies kannst du tun oder eine andere Vertrauensperson der/des Teilnehmenden.
- Biete ein seelsorgerisches Gespräch in ruhiger Atmosphäre an. Du kannst von den Sorgen sprechen, die du dir machst und Unterstützung anbieten. Hierbei ist wichtig, dass du nur Unterstützung anbietest, die du auch leisten kannst. Ist der/die Teilnehmer*in nicht zu Gesprächen bereit, kannst du vorsichtig immer wieder Gesprächsbereitschaft signalisieren.
- Bei den Links findest du eine hilfreiche Borschüre mit Informationen und Tipps.
- Bei Suizidgefahr sollte umgehend ein Facharzt aufgesucht werden. Im Kreis Schleswig Flensburg ist für Notfälle die Kinder und Jugendpsychiatrie zuständig, bzw. der Rettungsdienst.
- Nimm Kontakt zu den Erziehungsberechtigten auf. Tue dies in Absprache mit dem Teilnehmenden.
- Hast du den Eindruck, dass das Wohl des Teilnehmenden gefährdet ist, körperliche oder seelische Misshandlung vorliegt, schaue dir unseren Punkt “Das Kind im Familiensystem” an.
- Sorge gut für Dich selbst. Besprich das Thema mit Deinem Team und finde einen guten Abschluss. Hole dir gegebenenfalls eine Absicherung durch eine dir vertraute, erfahrene Person.